Datenaustausch und Datenaustauschformate

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Version vom 13. Februar 2007, 07:49 Uhr von Griffin (Diskussion | Beiträge) (Artikel in Überarbeitung)
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Baustelle seiner Herrlichkeit Lord Office

Allgemein zur Problematik

Immer dann, wenn man eine Datei an einen Dritten weitergeben möchte, stellt sich die Frage, in welchem Format man dies tun sollte. Während dies bei Bilddateien noch relativ unproblematisch erscheint, stellt sich das Problem bei Texten, Tabellen oder sonstigen Ausarbeitungen um so deutlicher. Da insbesondere im Bereich der Office Anwendungen häufig jedes Programm ein eigenes Dateiformat erzeugt und sich bei der Verarbeitung fremder Dateiformate störrisch zeigt, erscheint es häufig schwierig und problematisch ein geeignetes Datenaustauschformat zu finden.


Die Probleme der alten MS-Office Dateiformate bei der Verwendung als Datenaustauschformat

In weiten Teilen der Bevölkerung gelten die MS-Office Formate als ideale Datenaustauschformate. Begründet wird dies damit, dass MS-Office schließlich der Weltmarktführer sei und MS-Office auf den meisten PCs (Windows/MAC OS) laufe. Häufig handeln diejenigen, welche die MS-Office Formate als Datenaustauschformate einsetzen, aber auch aus bloßer Unwissenheit heraus.

Gründe, warum die alten MS-Office Formate (z.B.: .doc) keine geeigneten Datenaustauschformate sind

  • Verwender von MS-Office zwingen die Empfänger ihrer Dateien dazu, sich das sehr teure MS-Office Paket zu kaufen, wenn diese die Datei lesen wollen.
  • Häufig sind MS-Office Dateien nicht einmal kompatibel zu Dateien, welche mit älteren oder neueren Versionen der gleiche Software erzeugt wurden. Ein mit einem aktuellen MS-Office erzeugtes Dokument kann somit häufig nicht einmal auf älteren MS-Office Systemen geöffnet werden. Die Nutzung von MS-Office Dateien zum Datenaustausch zwingt also wieder die Verwender älterer MS-Office Pakete dazu, ihre Software für viel Geld zu erneuern, wenn sie die erhaltenen Dateien öffnen und lesen wollen.
  • Da MS-Office nicht auf Linux läuft, können die versendeten Dateien nicht 100%ig auf Linux gelesen werden. OpenOffice.org bietet zwar Importfunktionen für MS-Office Dateien an, diese sind jedoch nicht 100%ig, da es sich bei den Dateiformaten von MS-Office um proprietäre Formate handelt.
  • MS-Office speichert in den Dokumenten sogenannte Metainformationen. Hierbei handelt es sich um Daten über den Autor oder ältere Versionen des Dokuments. Diese Informationen sind aber in aller Regel nicht für den Empfänger der Datei bestimmt. Eine entsprechende Zugriffs- und Lesemöglichkeit des Dritten auf diese Informationen kann sogar ausgesprochen unerwünscht sein.
  • Häufig sind in MS-Office Dokumenten Makros anzutreffen. Dies ist ein Einfalltor für Makro-Viren. Außerdem laufen Makros in der Regel nicht mit anderen Programmen.

Die neue Interoperabilität

Geeignete Datenaustauschformate

PDF

Das am weitesten verbreitete und gängigste Datenaustauschformat ist das PDF Format. PDF Dateien können unter jedem Betriebssystem problemlos mit kostenloser Software geöffnet und gelesen werden. Problematisch sind PDF Dateien nur dann, wenn der Empfänger diese weiterbearbeiten soll oder möchte. Wenn es nur darum geht, dem Empfänger ein fertiges Dokument zu übersenden, ist das PDF Format die erste Wahl. Unter Linux können viele Programme zur Erzeugung von PDF Dateien verwendet werden. z.B.:

Auch zum Betrachten von PDF Dateien gibt es unter Linux viele Möglichkeiten. Exemplarisch seien hier genannt:

  • KPDF
  • Acrobat Reader


html

Wenn ein Dokument mit OpenOffice als .html Dokument auf einem Webserver gespeichert wird, kann MS-Word dieses abrufen und weiterbearbeiten. Word kann aber keine html-Datei direkt öffnen.

Das OpenDocument Format

Beim OpenDocument Format handelt es sich um ein offenes Austauschformat für Dateien von Office Programmen. Im Mai 2006 wurde das „OASIS-OpenDocument 1.0“ schließlich zum ISO-Standard. Dank dieser Standardisierung und dank des offenen Dateiformats ist es nun endlich möglich, dieses Dateiformat auch in anderen Office Paketen zu verwenden. Bereits jetzt gibt es eine Vielzahl von Office Programmen, die das OpenDocument Format verwenden und beherrschen.

Liste von Programmen, die OpenDocument beherrschen

  • OpenOffice.org (ab Version 2.0)
  • KOffice (seit Version 1.4 kann es gelesen werden, seit Version 1.5 ist es als Standard integriert.)
  • AbiWord
  • Scribus
  • Textmaker

Da immer mehr Office Anwendungen das OpenDocument Format unterstützen, kann diese Liste natürlich nur als Beispiel dienen. Bei der Wahl einer Office Anwendung sollte man sich daher informieren, ob diese auch das OpenDocument Format beherrscht.

Lediglich Microsoft verschließt sich derzeit noch dem OpenDocument Format und bietet keine Unterstützung des Formats für sein MS-Office Paket an.

Quellen und weiterführende Links

Wikipedia, Artikel „Datenaustausch“: http://de.wikipedia.org/wiki/Datenaustausch
Wikipedia, Artikel „Austauschformat“ http://de.wikipedia.org/wiki/Austauschformat
Wikipedia, Artikel „Textverarbeitung - Dateiformate“: http://de.wikipedia.org/wiki/Textverarbeitung#Dateiformate
Wikipedia, Artikel „Dateiformat“: http://de.wikipedia.org/wiki/Dateiformat
Dr. Joachim Schlosser: "Word ist kein Datenaustauschformat": http://schlosser.info/wordattachments.html
ProLinux, Artikel "Warum man keine Microsoft Office-Software verwenden sollte": http://www.pro-linux.de/edit/apr2003a.html
Warum ist das Dateiformat von 'Word' (Endung .DOC) kein Austauschformat?: http://www.subotnik.net/misc/doc.html
Wikipedia, Artikel "OpenOffice.org": http://de.wikipedia.org/wiki/OpenOffice.org
Wikipedia, Artikel "OpenDocument": http://de.wikipedia.org/wiki/OpenDocument
Wikipedia, Artikel "Office Open XML": http://de.wikipedia.org/wiki/Office_Open_XML
Heise Open, Meldung "OpenDocument für Microsoft Word": http://www.heise.de/open/news/meldung/84694

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